Der Werkbereich

Ab der 9. oder 10. Klasse besuchen unsere Schüler je nach ihrer Eignung andere weiterführende Einrichtungen oder den Werkbereich der Burghalde. Der Werkbereich (schulamtlich Berufsschulstufe genannt) begleitet die Jugendlichen sowohl bei schulischem Lernen als auch bei allen Dingen des täglichen Lebens. In dieser Zeit des Wandels zwischen Pubertät und Arbeitswelt versteht sich der Werkbereich als Entwicklungsraum, in dem der junge Mensch mit der aufkeimenden Frage ringt "Was kann ich der Welt geben und wie finde ich meinen Platz darin?"

Gemeinsam leben, lernen und arbeiten

Seit 1984 hat der Werkbereich einen eigenen Ort am Anfang des Dorfes. Er bietet derzeit 10 jungen Menschen in einer Wohngruppe die Möglichkeit zu einer vollstationären Unterbringung. Die Betreuer leben mit ihren Familien im gleichen Haus und begleiten die Schüler in ihrer Freizeit. Der Werkbereich bildet seine eigenen Strukturen und Regeln aus, in denen sich die Persönlichkeiten der jungen Menschen und ihrer Betreuer spiegeln. Ihren Haushalt organisieren sie selbst. Während Frühstück und Abendessen in der Gruppe eingenommen werden, findet das Mittagessen mit allen Schülern und Mitarbeitern gemeinsam im Speisesaal statt. In der Wohngruppe wird durch das Alltagsleben das Sozialverhalten intensiv geübt. In wöchentlich stattfindenden Konferenzen werden u.a. Regeln vereinbart, Ämter verteilt, Konflikte besprochen und Freizeitaktivitäten geplant. Die Vorbereitung und das Feiern von Festen haben einen wichtigen Platz im Zusammenleben. Dazu kommt der Besuch kultureller und geselliger Veranstaltungen wie Theater, Kino, Konzerte, Dorffeste, Wanderungen, Radtouren und vieles mehr.

Der schulische Bereich

Im schulischen Bereich liegt der Schwerpunkt auf den praktischen Fächern. Vielfältige Tätigkeiten bieten den Jugendlichen im besonderen Maße eine umfassende Hilfe zu Selbsterkenntnis, Selbsterziehung und Lebensorientierung. Durch die Arbeit in Gruppen wird die Zusammenarbeit geübt und gefördert. Folgende Arbeitsbereiche werden epochenweise angeboten: Kochen und hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Gartenarbeit, Handwerke wie z.B. Kupfertreiben, Kerzenziehen, Plastizieren, Papierschöpfen; Projektarbeiten in der Natur wie z.B. Wald- und Heckenpflege, Brennholz machen u.a.

Der praktische Unterricht

Der praktische Unterricht ist auf die Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Schüler hin konzipiert. Die Ergebnisse, z.B. das Mittagessen, kommen der Gemeinschaft zu gute oder erfüllen kleine Aufträge von außen. So erleben die Schüler, dass sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Menschen arbeiten. Darüber hinaus entdecken sie ihre Neigungen und Talente. Ergänzt wird dieser Unterricht durch Praktika, die möglichst außerhalb der Burghalde absolviert werden.

Allgemeinbildender Unterricht

Außerdem findet allgemein bildender Unterricht statt und das Üben der Kulturtechniken, Eurythmie, Sport, Reiten, Textiles Werken und Religion.

Ziele des Werkbereiches

Ziel ist es, die jungen Menschen an das Arbeitsleben heranzuführen und in den Belangen des alltäglichen Lebens zu größtmöglicher Selbstständigkeit zu führen. Unsere Jugendlichen können im Werkbereich leben und lernen, solange sie Schüler sind. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit ermöglicht eine fundierte Planung für weitere Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten.

Für Abgänger des Werkbereiches haben wir vor einigen Jahren die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Auenhof mitbegründet.

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